Die Geschichte vom MarketingCafé: Geht Marketing auch anders?

Lesezeit: 5 Min.

Auch als Marketingberaterin ist es nicht einfach, seine eigenen Positionierung und Leidenschaft zu finden. Zum Beginn meiner Selbstständigkeit war das MarketingCafé noch viel bereiter aufgestellt. Hier erfährst du, wie ich meine eigenen Positionierung entwickelt habe.


Es ist Samstagabend, Anfang November, draußen ist es richtig ungemütlich und regnerisch. Ich sitze in meinem Büro mit einem schönen Kaffee, leiser Musik im Hintergrund und arbeite an einem Konzept für eine Kundin.

Doch irgendwie läuft es nicht richtig – aber warum?

Faktisch ist alles korrekt. Der Kundennutzen steht im Vordergrund, es ist eine aktive Sprache und alles passt zur Zielgruppe. Aus Marketing-Sicht ist alles prima. Meine Kundin macht als Unternehmens-Coach eine tolle Arbeit, das weiß ich. Ich sehe sie vor mir, eine sehr engagierte, lebenslustige und zielstrebige Frau, die mir ans Herz gewachsen ist.

Wo ist die Persönlichkeit?

Ich schaue mir Ihre Webseite, Flyer und Texte an, versetze mich in die Lage ihre Kunden.

Und da sehe ich, was nicht stimmt: Unter all den geschliffenen Sätzen, Fakten und Nutzen-Argumenten sehe ich sie nicht.

Wo ist ihre Persönlichkeit, die Emotionen, das Herz? Worauf kommt es in ihrem Unternehmen wirklich an?

Gegen 23 Uhr schreibe ich ihr eine E-Mail: „Was hältst du davon, alles anders zu machen?“ Ich mache Ihr den Vorschlag, „komplett von dem trockenen Zeug weg und hin zu Spaß, Freude und Motivation in Unternehmen zu gehen.

Ich hole tief Luft und klicke auf „senden“. Dann schalte ich meinen Mac aus.

Die Gefahr ist groß, dass ich gerade meine Kundin verärgert oder sogar verloren habe – denn ich greife in ihre komplette Unternehmens-Strategie ein.

Gegen 3 Uhr nachts erhalte ich die Antwort: „Liebe Annika, ja ich habe große Lust darauf! Ich konnte gerade auch nicht anders und haben noch ein wenige recherchiert. Dabei habe ich das UMDENKEN gestartet. Lass uns morgen treffen und schauen, wir wir das angehen können. Hui – ich bin ganz aufgeregt 🙂

Ich bin auch aufgeregt! Mitten in der Nacht greife ich mir mein Notizbuch und schreibe mir alle Ideen auf, die ich dazu habe, insgesamt werden es 8 Seiten.

Am nächsten Tag haben wir ein intensives Gespräch, bei dem sie mir erzählt, dass ihr meine E-Mail die Augen geöffnet hätte. Sie sei durch die ganzen Empfehlungen und Marketing-Strategien und Tipps von anderen mit der Zeit komplett von Ihrem ursprünglichen Weg und Vision abgekommen.

Alles glattgebügelt, aber ohne Persönlichkeit. Ergebnis: Wir gestalten das Unternehmen neu um – viel persönlicher, mit mehr Spaß und Leichtigkeit. Ihr Augen strahlen und während des Gesprächs haben wir so viele Ideen, dass sie wohl Futter für die nächsten Jahre hat.

Der (selbst)kritische Blick

Ein paar Tage später sehe ich mir meine eigene Seite und meine Angebote an.

Jetzt bin ich ebenso kritisch zu mir wie bei meiner Kundin zuvor. Ich frage mich: Möchte ich das alles wirklich anbieten? Vom Konzept über Logo bis hin zur Druck-Abwicklung eines Flyers? Was ist mit meinem Blog?

Möchte ich wirklich der hundertste Marketing-Blog sein, der Tipps zur Logo-Gestaltung gibt?

Wo bin ich zu sehen und zu lesen? Ich fange einen Text an und es fällt mir sehr schwer, weil ich eigentlich keine Lust habe, darüber zu schreiben. Aber was soll ich sonst tun? Ich schaue mir meine Bücherregale an: Hunderte zum Thema Management, Marketing, Querdenker und außergewöhnliche Menschen. Was haben diese Bücher gemeinsam?

Ich sehe es nicht. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen.

Ein glücklicher Zufall?

In der folgende Wochen bin ich unruhig und schlafe kaum. Im meinem Kopf herrscht pures Chaos. Auf einem Seminar treffe ich zum dritten Mal in 4 Monaten eine Bekannte, die sich im Bereich Storytelling selbstständig gemacht hat.

Während ich mich mit ihr unterhalte, sage ich zu ihr: „Du hast einen wunderbaren Beruf! Storytelling ist wohl das schönste Marketing, das es gibt!

Als ich auf dem Heimweg im Auto sitze, trifft es mich wie ein Blitz: Warum zum Teufel biete ICH das nicht an?

Zuhause angekommen eile ich zum Mac und fange an zu recherchieren.

Eines ist mir klar: Es geht mir nicht darum, Fakten in schönen Geschichten zu verpacken. Es geht um viel mehr!

Der Kreis schließt sich

Ich denke an den Vorfall letzter Woche, Storytelling und Marketing. Kann man das mischen und Marketing ganz anders angehen? Mein Herz klopft. Ja! Indem man erkennt, was Unternehmen einzigartig und besonders machen und daraus eine Kern-Geschichte formt, die sich auf alle Bereiche auswirkt.

So arbeitet man von Innen nach Außen:

Erst der Kern, das WARUM eines Unternehmens, dann das Marketingkonzept und die Strategie. Ich möchte gemeinsam mit Kunden eine Story entwickeln, die deren Kunden wirklich berührt.

Und ich möchte, dass sich diese Story in jedem Flyer und jeder Kundenbegrüßung wiederfindet. Ich möchte Marketing machen, dass viel persönlicher ist, mit Ecken und Kanten.

Es geht um Emotionen, Verletzlichkeit und Gänsehaut. Um Authentizität, die wirklich gelebt wird und nicht nur in Image-Broschüren geschrieben steht.

Alles auf neu

Dann sind die nächsten Schritte ziemlich klar. Ich reduziere mein Angebot und wandere vom anonymen „Sie“ zur respektvollen „du“-Ansprache.

Außerdem beschränke ich ab sofort die Schwerpunkte meines Blogs auf folgende Themen:

  • (Business) Storytelling
  • Persönlichkeit / Authentizität im Marketing
  • Kundenbeziehung / Kundenloyalität / Vertrauen
  • Querdenker / Außergewöhnliche Menschen / Unternehmen
  • Besonderes Marketing / emotionales Marketing

Wenn man es zusammenfasst, möchte ich mich schwerpunktmäßig mit persönlichem und authentischem Marketing beschäftigen. Ich möchte, dass deine Kunden dich SEHEN und klar ERKENNEN, wofür du brennst!

Für wen ist das MarketingCafé?

Diese Abgrenzung ist mir besonders schwer gefallen. Dann habe ich überlegt, was für ein Mensch ich bin und mit welchen Menschen ich am liebsten arbeiten würde.

Dann war die Ausrichtung klarer: Für Menschen, die nicht unbedingt laut sind, aber ihr Unternehmen und ihre Berufung wirklich lieben. Für die, die vielleicht eher in die Richtung introvertiert und sensibel und feinfühlig gehen. Für Unternehmer, die das Beste für ihre Kunden wollen, ohne dabei auf der Strecke zu bleiben.

Im Grunde für Menschen, denen das „traditionelle Marketing“ eher zuwider, zu laut und zu chaotisch ist. Gerade für sie ist es extrem wichtig, dass das Marketing perfekt passt, und sie voll und ganz dahinter stehen können. Sie müssen stolz darauf sein!

Ich möchte euch helfen, eure Vision zu leben, einzigartige Leistungen zu entwickeln und das man euch in jeder Faser eures Marketing spürt. Ich möchte, dass euer Unternehmen zu einer echten Persönlichkeit wird!  

Ich möchte euch Marketing zeigen, dass Geschichten erzählt, statt laut und voller Fakten zu sein. Und ich werde euch Unternehmen präsentieren, die einzigartig und außergewöhnlich sind, anstatt mit dem Megaphone ihre Marketing-Botschaften raus zu schreien.

Lets go!

Wie du schon merkst, habe ich mir einiges vorgenommen. Doch durch diese Klarheit fühle ich mich auf einen Schlag viel leichter und unbeschwerter.

Ich habe noch einiges zu tun, viel zu lernen und etliche to-Dos auf meiner Liste. Ich stehe noch am Anfang meiner Geschichte. Aber jeden Morgen wache ich mit einem innerlichen Grinsen auf und weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Jetzt arbeite ich so, dass es perfekt zu mir passt, alles ist stimmig. Das ist genau mein Ding, mein WARUM und meine Leidenschaft!

Was ist mir dir?

Was lässt deinen Bauch kribbeln und deine Ideen explodieren? Wie muss dein Unternehmen sein, damit es zu 100% dir entspricht? Meine MarketingCafé ist genau der Ort, um das herauszufinden und dich dabei zu unterstützen. Was beschäftigt dich aktuell? Welche Fragen hast du, wo kommst du nicht weiter?

Schreib mir einfach und ich werde deine Frage beantworten, entweder als Anlass zu einem Blogbeitrag oder in einem kostenlosem, 30-minütigen Telefonat. Ich freu mich auf dich!

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6 Gedanken zu „Die Geschichte vom MarketingCafé: Geht Marketing auch anders?“

  1. Schöne Story und inspirierende Zeilen!

    Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Begleiter im Bereich Marketing sehr gute Dienste leistet und manchmal im wahrsten Sinne die Augen öffnen kann. Im Coaching ist dies manchmal ähnlich und heißt dort in der „Fachsprache“ blinde Flecken erkennen, und ist für Klienten oft sehr erhellend und wegweisend.

    Auf jeden Fall ist ihr Angebot sehr interessant!

    Guten Start in 2015!

    Herzliche Grüße,

    Peter Reitz

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  2. Sehr schön inspirierend geschrieben, liebe Annika,
    genauso habe ich es auch erlebt, als sich mein Warum gezeigt hat 😉 Ich war total aus dem Häuschen. Aber irgendwie konnte ich es nicht gleich so ganz erfassen, was sich da gezeigt hat. Ich wusste es war da, ich wusste auch worum es ging, wozu das alles. Es erschien mir wie der große Überblick über mein ganzes Leben. Dennoch brauchte es einige Zeit, bis ich es in Worte fassen konnte. Genauso wie du.
    Ich wünsche dir noch ganz viel Freude mit deiner Leidenschaft.
    Alles Liebe Barbara
    p.s. ich habe mich auch an der Blogparade beteiligt, also kannst auch gerne mein Warum auf meiner Seite lesen.

    Antworten
    • Ganz lieben Dank Barbara – ja das WARUM herauszufinden ist keine schnelle Sache, aber dafür umso wichtiger! Die beste Orientierung ist für mich immer noch das Kribbeln im Bauch – der perfekte Wegweißer, ob man nach seinem Warum lebt. Ich werde mir sehr gerne dein Warum ansehen!

      Antworten

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