7 Marketing-Tipps für leise & introvertierte Selbstständige

Lesezeit: 8 Min.

Kundenakquise ist dir zuwider? Einen öffentlicher Vortrag dein Horror? Dann ist dieser Beitrag genau richtig für dich. Ich habe 7 effektive Tipps zusammengestellt, wie du trotz deiner Introvertiertheit Kunden erreichst und als Unternehmer erfolgreich bist.


Ich muss dir ein Geständnis machen: Obwohl ich schon immer in der Marketingbranche gearbeitet habe, hasse ich es, mich zu verkaufen oder Präsentationen und Reden halten zu müssen.

Ich habe einmal eine Lesung gehalten und konnte Tage zuvor kaum vor Aufregung schlafen. Und dass ich nicht bereits vor der Lesung unter Schnappatmung zusammengebrochen bin, grenzt an ein Wunder. Von meinen roten Flecken, die ich bei Aufregung immer am Hals bekomme, ganz zu schweigen…

Ich bewundere Menschen, die hunderte Vorträge im Jahr halten, Rampensäue sind, ihr Gesicht in jede Kamera halten und aus Kundenakquise einen Sport machen. Ich hatte früher so einen als Chef. Er war zudem noch Motivationsredner (muss ich hier noch mehr sagen?). Und er versuchte sein Bestes, damit ich auch so werde wie er.

Man muss Show machen und die Leute begeistern und unterhalten können, sonst wird man nie erfolgreich“. Er schickte mich in eine Kundenpräsentation nach der anderen. Und ich war auch ganz gut, die Kunden mochten mich – aber nie auf die Art, die meinem Chef gefiel.

Ich war nicht laut genug, nicht imposant, nicht künstlich genug. Mir im Gegenteil gefiel seine Art nicht: für mich war er ein Blender mit wenig Substanz dahinter.

Die Kraft der Introvertierten

Mir wurde schnell klar: Ich würde nie so eine Art Mensch werden. Und ich wollte es auch nicht. Mir ist Authentizität extrem wichtig. Und dazu gehört, dass ich meinen Kern nicht verrate. Und der ist nun mal eher ruhig und nachdenklich.

Ich wurde dort nicht sehr alt. Nach 5 Monaten warf ich das Handtuch mit der festen Absicht, meinen Ex-Chef eines Besseren zu belehren. Das man erfolgreich sein kann, auch wenn man kein extrovertierte Mensch ist.

Trotz kann ein sehr nützliche und starke Antriebskraft werden.

Heute weiß ich, dass er wahrscheinlich nur gut gemeint hat. Er mochte mich. Aber er konnte nicht akzeptieren, dass es auch anders geht. Und ich bin ihm dankbar, denn so kann ich mir immer ins Gedächtnis rufen, wie ich NICHT sein möchte.

Versteh mich aber richtig: ich mag extrovertierte Menschen und Extrovertiertheit hat definitiv eine Menge Vorteile! Mein Chef war nur leider eine unvorteilhafte Kombination von verschiedenen Eigenschaften und hatte ein sehr stark extrovertierten Anteil. Da sind einfach zwei Welten aufeinander geprallt.

Aber dieser Beitrag ist nun mal nicht für Extrovertierte, sondern für dich. Denn ich finde, die leiseren und stilleren Menschen finden in der lauten Welt viel zu wenig Gehör.

Hierzu gibt es übrigens einen wunderbaren TED-Talk von Susan Cain „Die Macht der Introvertierten“:

Typisch introvertiert?

Jetzt komme ich zu Geständnis Nummer 2: ich glaube nicht, dass es „typisch introvertierte“ Menschen gibt.

Es ist für mich lediglich ein Label für eine bestimmte Art von Mensch, für eine Tendenz mehr in die eine oder andere Richtung.

Es gibt so viele Facetten von Menschen und Charakteren – da ist es unmöglich, das nur zwei Schubladen ausreichen.

Ich bin vielleicht zu 60 bis 70 Prozent das, was man als introvertiert bezeichnet. Ich denke viel nach und brauche viel Zeit zum Reflektieren, Denken und Grübeln. Ich hasse es, zu shoppen und sitze lieber stundenlang in der Natur. Ich mag es nicht, wenn es um mich herum laut ist. Ich rede lieber nur mit einer Person intensiv als in einer Gruppe. Ich bin mir selbst genug und brauche nur wenig Anerkennung von außen.

Und dann zeige ich, je nach Situation, 30 bis 40 Prozent extrovertiertes Verhalten. Wenn mich etwas wirklich begeistert, dann werde ich richtig energisch, laut, leidenschaftlich und aufgeregt! Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann setze ich mich durch.

Und wenn mich die richtigen Leute umgeben, denen ich wirklich vertraue, dann geh ich aus mir heraus und genieße das auch.

Wie vermarktet man sich in einer extrovertierten Welt?

Man kann sehr schnell zu der Überzeugung kommen, dass es da draußen eine Welt voller Extrovertierter gibt.

Der ideale Solopreneur und Unternehmer ist gesellig, risikofreudig, gern unter Leuten und hat ein großes Netzwerk. 

Er hält massenweise Vorträge, geht auf Kundenakquise und twittert, dass sich die Balken biegen.

Doch der Schein trügt!

Ja, die Extrovertierten kommen vielleicht häufiger zu Wort als die ruhigeren Menschen wie du und ich. Laut Statistiken bezeichnen sich jedoch gut 1/3 der Menschen als introvertiert! Und auch persönlich habe ich im Laufe der Jahre erkannt, dass es viele Menschen gibt, die eher in die introvertierte Richtung neigen oder es sehr schätzen, wenn ihr Gegenüber diese Merkmale zeigt.

Trotzdem ist es natürlich wichtig, dass du dich nicht alleine in dein Kämmerlein zurückziehst und niemand von dir Notiz nimmt. Als Solopreneur musst du aktiv nach draußen gehen, damit du und deine Stärken gesehen werden können!

marketing introvertierte - nimm dir Auszeiten

7 Marketing-Tipps für introvertierter Solopreneur

1. Rich talk statt small talk

Mach bei Veranstaltungen nicht den Fehler und drück so vielen Menschen wie möglich deine Visitenkarte in die Hand. Um richtig gut zu werden und in deinem Element zu sein, musst du zu deinem Gegenüber Vertrauen fassen. Das funktioniert nicht in 2 Sätzen. Such dir also eine Person aus, die dir auf Anhieb am sympathischsten ist und geh auf sie zu (den Ruck musst du dir schon geben, daran kommst du nicht vorbei). Vielleicht geht es der Person auch wie dir und sie ist dankbar, dass sie jemand anspricht.

Und dann: stell Fragen! Was sie macht. Warum sie den Beruf gewählt hat. Was sie daran begeistert. Kaum einer stellt solche Fragen beim Netzwerken, weil alle darauf bedacht sind, sich zu präsentieren.

Was dabei wirklich phantastisch ist: Du musst gar nicht viel reden! Die meisten Menschen lieben es, etwas von sich zu erzählen. Hör deinem Gegenüber aufmerksam zu, frag nach und du wirst der beste Gesprächspartner überhaupt.

Und du wirst dich stark von den andere unterscheiden, die wie kleine Pfaue umherlaufen und versuchen, das man auf sie aufmerksam wird. Rede lieber mit einer Person intensiv, als dich mit mehreren über das blöde Wetter zu unterhalten.

2. Schaff dir deine Wohlfühl-Bühne

Für introvertierte Menschen ist es besonders wichtig, sich rundum wohl zu fühlen. Von der Wahl deiner Kleidung, über dein Büroeinrichtung bis hin zu deiner Webseite – alles sollte deine Persönlichkeit widerspiegeln und du solltest stolz darauf sein.

Wenn deine Webseite eher zusammengeschustert ist, es dir peinlich ist, deine Visitenkarte herauszugeben oder du auf Events Kleidung trägst, die du nie anziehen würdest – dann wirst du noch unsicherer und wirkst auch so auf andere.

Auch dein Büro sollte ein Ort sein, an dem du wirklich gerne bist, der hell, freundlich und inspirierend ist. Glaub mir, es macht einen Unterschied, ob du aus einem Chaos-Büro einen Kunden anrufst oder aus deinem Wohlfühl-Nest! Helf dir selber und sorg dafür, dass du dir eine Bühne schaffst, auf der du dich wohl fühlst.

3. Fokussiere dich auf deine Kunden

Es ist kein Problem, wenn du nicht gerne im Rampenlicht stehst! Warum lässt du nicht einfach deine Kunden darin stehen? Als introvertierte Mensch hast du ein hervorragendes Gespür für die Bedürfnisse anderer Menschen, weil du extrem gut zuhören und dich auf jemanden einlassen kannst.

Stell deine Kunden in den Mittelpunkt von allem, fokussiere dich ganz auf sie und sie werden dich lieben. Das kannst du in Blogbeiträgen, Facebook-Posts oder auch im persönlichen Gespräch. Die echten Bedürfnisse deiner Kunden zu erkennen ist deine größte Stärke und kann dich unglaublich weit bringen!!

4. Such dir einen Marketingkanal, mit dem du dich wohl fühlst

Man hat schnell das Gefühl, als Solopreneur auf allen Kanälen gleichzeitig präsent sein zu müssen. Ja, Videos werden immer populärer. Ja, Podcast sind auch eine hervorragende Marketingmaßnahme. Aber nicht für jeden.

Wenn du im Podcast den Mund nicht aufbekommst und bei Videos dastehst wie die Maus vor der Schlange, dann lass lieber die Finger davon. Deine potentiellen Kunden sollen dich ja in Bestform erleben!

Also such dir einen Marketingkanal aus, mit dem du dich am wohlsten fühlst.

Folgende Kanäle bieten sich an:

  • Schreiben (Blog, Gastbeiträgen für andere Seiten, Newsletter)
  • Bilder (Pinterest, Instagram)
  • Konversationen (Facebook, Twitter)
  • Life (Vorträge, Webinare, Networking)
  • Videos (YouTube, Instagram Storys, Facebook Storys…)

Du musst nicht jedem Trend hinterherlaufen! Mach lieber nur eine Sache und geb hier dein Allerbestes! Und vielleicht gehst du dann irgendwann den nächsten Schritt und übst dich in einer neuen Disziplin. Aber alles braucht seine Zeit.

5. Gewinn Kunden auf die „altmodische“ Art 

Alle versuchen, online Kunden zu gewinnen. Aber schon mal daran gedacht, es auf die altmodische Art der Kundengewinnung zu versuchen?

Dieser Tipp ist so unglaublich einfach aber effektiv, das ich ihn kaum verraten möchte, weil es dann mehr machen 🙂

Aber wenn du es bis hierher geschafft hast, verrate ich ihn dir doch gerne.

Also: Wenn ich auf einer Veranstaltung bin und mich nett mit jemandem unterhalten habe (siehe Punkt 1), mach ich folgendes:

Ich habe immer ein paar Karten und Briefhüllen in meiner Farbe zuhause. Diese bekommst du in Schreibwarenläden oder online.

1 bis 2 Tage später schreibe ich (per Hand jawohl!) mit meinem Lieblingsfüller eine Karte und bedanke mich für das nette Treffen. 2-3 kurze Sätze reichen und dann ab zur Post damit.

Du glaubst nicht, wie viele Anrufe (und Aufträge!) ich wegen dieser kleinen Geste schon erhalten habe! Kein Mensch schreibt mehr Briefe oder Postkarten, höchsten mal Urlaubsgrüße. Du wirst damit stilvoll aus der Masse herausstechen und Persönlichkeit zeigen.

6. Gönn dir Ruhe und Auszeiten

Kundenaqukise, Veranstaltungen, Telefonate und Gruppentreffen sind für uns Introvertierte anstrengender als für andere. Wir haben von Natur aus das Bedürfnis nach Ruhe, das ist wissenschaftlich belegt.

Laut einem Spiegel-Artikelzeigen sich Unterschiede zwischen Introvertierten und Extrovertierten schon in der Hirnphysiologie. Im Gehirn vieler introvertierter Probanden wurde dabei eine höhere elektrische Aktivität nachgewiesen, egal ob sie arbeiteten oder sich ausruhten. Introvertierte, so die Entdeckung, sind häufig auch dann neuronal stimuliert, wenn sie keine Reize von außen empfangen. Wegen dieser von Natur aus höheren Gehirnaktivität haben die Stillen offenbar ein stärkeres Bedürfnis, sich gegen Reizüberflutung abzuschirmen.

Das bedeutet, dass es für dich besonders wichtig ist, dich immer wieder zurückzuziehen, um konzentriert arbeiten zu können und um deine Batterien wieder aufzuladen. Bitte sorg also gut für dich und nimm dein Bedürfnis nach Ruhe ernst, damit du uns noch lange gesund erhalten bleibst.

7. Nutz Online-Marketing

Das Internet ist für uns Introvertierte ein geniale Erfindung. Wo sonst kann man seine Botschaft verbreiten, ohne auf hunderten Hochzeiten tanzen oder Kunden kalt anrufen zu müssen? Früher hätten wir schwitzend vor dem Telefon gesessen und mit zittrigen Fingern die Wählscheibe gedrückt.

Heute sieht das anders aus: Intelligent geplant und eingesetzt, ist das Internet das perfekte Medium, damit die Kunden von selbst auf dich zukommen (ich hebe mein imaginäres Sektglas auf den Erfinder!). Es gab also auch noch nie so eine gute Gelegenheit, als Introvertierter erfolgreich zu sein.

Nutze die Möglichkeiten, die dir das Internet heute bietet. Lerne Suchmaschinenoptimierung, Copywriting und Social Media-Marketing.

Hier findest du noch einen ausführliche Beitrag mit weiteren Tipps, wie du als introvertierter sichtbar werden kannst.

8. (BONUS) Nutze die Kraft von Storytelling!

Ganz ehrlich: Bitte fang an, dich mit dem Thema Storytelling zu beschäftigen! Wenn es eine Sache gibt, an dich ich glaube, dass sie in Zukunft extrem wichtig werden wird, dann Storytelling. Die Leute haben genug von hohlen Werbephrasen – sie wollen begeistert, unterhaltet und berührt werden. Genau deshalb ist Storytelling, besonders für uns Introvertierte, die wunderschönste Marketing-Form überhaupt – denn du musst dich dabei überhaupt nicht verkaufen!

Wenn dich das Thema interessiert, habe ich einen kostenlosen Storytelling-Videokurs für dich: Hier lernst du das Wichtigste, was du über Storytelling wissen solltest, um direkt loszulegen und deine Kunden zu begeistern.

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Kostenlos: Verankere deine Botschaft in den Herzen deiner Kunden. Meld dich jetzt für den Videokurs an und lerne in nur 45 Minuten, mit Storytelling zu begeistern.

L006 – Einsteigerkurs Storytelling

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Fazit: Als introvertierter Solopreneur kannst du deine einzigartigen Stärken und Talente prima einsetzen und gerade deswegen erfolgreich sein. Nutze deine Fähigkeiten, um der beste Zuhörer und Kundenversteher zu werden, anders zu sein und um Kunden anzuziehen, die genau deine Art besonders schätzen.

Wie ist deine Erfahrung als introvertierte Solopreneur oder Unternehmer? Hast du ein paar gute Tipps, die du mit uns teilen möchtest?

Bleib einzigartig!
Deine Annika

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18 Gedanken zu „7 Marketing-Tipps für leise & introvertierte Selbstständige“

  1. Liebe Annika, danke für deine tollen Tipps. Ich bin auch eher introvertiert und ja, so manches mal fühle ich mich mit all den extrovertierten Unternehmerinnen ganz schön land unter. Ich gehöre auch zu den eher Leisen, aufdrehen tue ich wenn ich mich wohl und sicher fühle. Mir ist es auch wichtig, mich vor allem wohl mit meinem Marketing zu fühlen. Und in meine Webseite habe ich viel Herzblut gesteckt, so kann ich leuchten, ohne ständig selbst auf der Bühne stehen zu müssen :-D. Deinen Geheimtipp werde ich ausprobieren und an mich anpassen.
    Herzlichen Dank, weiter so und liebe Grüße
    Katrin

    Antworten
  2. Liebe Annika,

    das Zeigen in der Öffentlichkeit ist tatsächlich nicht so einfach, wenn man nicht solch ein Typ ist, der immer gleich auffällt und dem es nichts ausmacht, sich so offen zu präsentieren.

    Ich habe zwar inzwischen angefangen, mich besser zu zeigen, aber es fällt mir immer noch schwer mit Videos oder Webinaren (die habe ich bisher noch nicht gemacht). Ich habe mich damit abgefunden, dass ich eben nicht so extrovertiert bin. Und es geht auch so. Ich schreibe viel lieber und dank Internet bekommt man dadurch auch gute Reichweite.

    Deine Tipps sind wirklich klasse, danke

    herzliche Grüße
    Barbara

    Antworten
    • Liebe Barbara,

      es muss ja nicht Video und Co. sein. Wenn du deine Stärke im schreiben gefunden hast, dann arbeite lieber weiter daran, hier herausragend gut zu werden. Und viele Kunden schätzen eben genau deine eher zurückhaltende Art!

      Antworten
  3. Annika, ich glaube, du hast hier von mir geschrieben 🙂 Ich denke auch, dass Introvertiertheit nie 100% einer Persönlichkeit ausmachen. Meine Wohlfühlzone ist übrigens mein Arbeitszimmer. Wenn ich dort Skype und Coache, bin ich immer etwas offener, mutiger und mehr ich selbst.
    Danke für die super Tipps und deinen klasse Blog! Wir sehen uns auf Fb 🙂

    Antworten
    • Hallo Nadine,

      oh wie schön, dass ich nicht die einzige bin 🙂 Prima, wenn dein Büro direkt deine Wohlfühlzone ist, das geht mir übrigens auch so. Manchmal darf es aber auch ein nettes Cafe sein, wenn ich auf andere Gedanken kommen will.

      Antworten
  4. Vielen Dank, liebe Annika, für deinen schönen Artikel. Den poste ich gleich mal in meiner Gruppe HSP-Blogs 😉

    Ich bin übrigens auch ziemlich introvertiert und habe aber herausgefunden, dass ich durchaus auch anders kann, wenn ich das möchte, bzw. wenn es mir wichtig ist. Ich kann Seminare halten und es macht mir wirklich Spaß. Das ist wie in eine andere Rolle zu schlüpfen …

    Deinen Geheimtipp finde ich genial. Das probiere ich einmal aus …

    Herzliche Grüße, Monika

    Antworten
  5. Hm… Ich weiß nicht. Ich bin selbst introvertiert und finde das Leben als Introvertierter in dieser knallbunten Erlebniswelt, die wir nun mal haben, eher schwierig. Auch jobmäßig sehe ich die großen Vorteile für Introvertierte nicht so sehr.

    Ja klar, wenn man mit der Introversion lernt richtig umzugehen, kann man damit leben. aber trotzdem sehe ich Extrovertierte in einer Gesellschaft wie der unseren, deutlich im Vorteil. Das war natürlich nicht immer so, aber die Entwicklung der Medien (Fernsehen…) hat in den letzten Jahrzehnten alles immer mehr beschleunigt, immer mehr greller, immer schneller gemacht.

    Wenn man nur schnell genug auf alles eine dumme, aber laute Antwort geben kann, schafft man es heute sogar, amerikanischer Präsident zu werden, ohne eine Ahnung von Politik zu haben. Neil Postman hat ja in seinem Buch „Wir amüsieren uns zu Tode“ genau diese Entwicklung vorausgesehen.

    Das Internet bietet allerding dann doch wieder einige Nischen, in denen man auch als Intro sein auskommen finden kann. Facebook würde ich aber nicht unbedingt zu diesen Nischen zählen. Facebook ist in meinen Augen wie Fernsehen, nur noch schlimmer. Alles blinkt, alles springt, man kann sich nicht konzentrieren, weil die Dinge im Wahnsinnstempo ablaufen. Twitter ist noch verschärfter. Das eigene Weltbild auf 160 Zeichen zu reduzieren ist schon aberwitzig. Was soll denn da an ernsthafter Information rüberkommen?

    Blogs sind da schon eher ein Medium, mit dem ich etwas anfangen kann. In einem blogartikel hat man beliebig viel Platz um ein Thema zu entwickeln und der Zeitfaktor ist auch nicht wichtig.

    Antworten
  6. Danke für den wunderbaren Artikel und die Tipps.

    Ich denke auch, dass die Wahrheit für die meisten Menschen irgendwo in der Mitte liegt. Noch vor ein paar Jahren hätte ich wahrscheinlich gesagt, ich bin 100% introvertiert, kriege den Mund nicht auf und kann einfach nicht mit anderen. Mittlerweile habe ich etwas gefunden, was mich packt, wo ich weiß, da habe ich etwas zu sagen. Und es geht. Ich bin gerne für mich, muss nicht überall mitreden und höre auch gerne einfach zu. Und wenn es darauf ankommt, kann ich genauso gut auch für eine Weile im Mittelpunkt stehen.

    Ich denke, da spielen viele Faktoren mit. Einer davon ist sicher das Thema Selbstbewusstsein/Selbstvertrauen. Und vielleicht ist es für mehr introvertierte Menschen einfach gelegentlich ein bisschen schwieriger, das zu sammeln. Schließlich gibt es in aller Regel von Kindesbeinen an weniger (positive) Rückmeldung.

    Ich begegne im Rahmen meiner Tätigkeiten vielen Menschen, die eher „in sich gekehrt“ daher kommen und ich bin tatsächlich häufig fasziniert, welche tiefgründigen Gedanken da zum Vorschein kommen. Und was mir am meisten Freude macht, ist, wenn der eine oder die andere das dann im Laufe der Zeit auch selbst zu glauben beginnt, dass er/sie etwas zu sagen hat. Vielleicht nicht laut und spektakulär, sondern ruhig und auf den Punkt. So what.

    Antworten
    • Danke Thomas! Ja das geht mir auch so – ich bin eher ruhig und in mich gekehrt, aber wenn mir etwas wichtig ist, kann ich auch voll aus mir herausgehen. Auch wenn ich selber mit introvertierten Unternehmern arbeite freue ich mich immer wieder, wie viel „gehaltvolles“ und tolles dabei herauskommt – wenn man sich mal die Zeit nimmt, in Ruhe zu reden.

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  7. Yes – in deinem Artikel finden sich spannende Tipps! Schon eine halbe Ewigkeit beschäftigt mich dieses Laute und Aufdringliche. Wobei ich niemanden verteufeln mag – wir sind nun einmal verschieden!
    Wofür ich mich aber stark einsetze, ist das Selbstbewusstsein der Introvertierten. Seid euch zunächst selbst bewusst! Und traut euch was…! Denn ihr habt so viel zu geben. Das schwingt an vielen Stellen deines Textes mit, liebe Annika.
    I love it – you made my day!
    Grüße aus Karlsruhe, Dominic

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  8. Ein richtig toller Beitrag. Ich selbst hatte schon damit abgeschlossen (mich) mit meiner Dienstleistung verkaufen zu können. Denn besonders wenn es um das Thema Geld geht mache ich mich klein, richtig klein, dann bin ich eine Maus. Nun habe ich angefangen mich selbst immer wieder weiter zu bilden. Denn, wenn ich Sicher bin in dem was ich kann und tue, dann wirkt das. Und diese Selbstsicherheit hilft mir dann in solchen Situationen klar zu kommen. Internet ist super, dass stimmt, aber umso schwieriger ist es mittlerweile aus der Masse hervorzustechen und seine Authenzität zu beweisen. Die Idee mit den Karten finde ich auch super, so etwas ähnliches habe ich auch schon gemacht. Das sind die Kleinigkeiten mit denen man sich abhebt.
    Liebe Grüße Dany

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    • Hallo Dany, klein machen (besonders mit Geld) ist eine Einstellungs-Sache. Ich hatte zu Beginn auch immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich etwas verkaufen wollte. Bei mir hat dann das umdenken geholfen: Wenn mein Gegenüber meine Leistung wirklich braucht und ich ihm diese nicht anbiete – dann nehme ich ihm die Möglichkeit, sein Problem zu lösen. Das ist aber ein Lernprozess und dauert seine Zeit. Liebe Grüße!

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  9. Hallo Annika,
    ein toller Bericht! Du gibst eins zu eins wieder, worüber ich schon oft bei mir selber gegrübelt habe. Ob es am Namen bei ins liegt ? 😀

    Liebe Grüße, Anika

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  10. Danke für die tollen Tipps! Ich tue mich mit gängigen Verkaufsstrategien schwer, sie fühlen sich einfach nicht authentisch an. Deine Tipps helfen mir sehr weiter. Liebe Grüße, Steffi

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  11. Als 70-Prozent-Introvertierte kann ich das alles sehr gut verstehen und bestätigen! Vielen Dank für den ermutigenden Artikel! Wobei: Die eigene Stimme ist völlig in Ordnung! Das durfte ich in meinen Blogger-Jahren erleben. Ich bin nun einmal zurückhaltend und was passiert? Es kommen Menschen auf mich zu, die mir ähnlich sind und die einen lauten Auftritt für sich ablehmen. Davon gibt es viele. Genug, um davon zu leben. Im Netz fallen sie nur nicht so auf, weil sie ja einen introvertierten Zug haben. Sie lesen aber sehr wohl mit und docken dort an, wo sie sich verstanden fühlen. Den Tipp mit der Karte finde ich übrigens super! Herzliche Grüsse, Kerstin

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